Warnke® Verfahren

Mit dem Warnke®-Prüfverfahren wird zunächst der aktuelle Stand der Sprachverarbeitung ermittelt.

Es werden 8 Low Level Funktionen getestet:

Sehtakt: Ist die Messgröße für zeitliche Auflösung visueller Reize.

Hörtakt: Ist die Messgröße für die zeitliche Auflösung auditiver Reize.

Richtungshören: Es stellt eine wichtige Fähigkeit dar, dem Unterrichtsgeschehen angesichts eines typischen Störgeräuschpegels von ca. 50-60 dB(A)der im normalen Klassenraum herrscht zu folgen.

Tonhöhenunterscheidung: Diese Fähigkeit ist für die Vokaldifferenzierung und für die Decodierung der Sprechmelodie sehr bedeutsam.

Synchrones Finger Tapping: Es stellt eine wichtige Befundgröße für die altersgerechte Hemisphärenkoordination dar.

Wahl-Reaktionszeit: Die Fähigkeit bestimmt maßgeblich die Erkennungszeiten von Phonem (beim Hören von Sprache) und von Graphem (beim Erkennen geschriebener Sprache).

Frequenz-Muster-Test: Sie ist eine wichtige vorsprachliche Grundlage für die Segmentierung des stetigen Flusses der Sprache bei der Spracherkennung.

Zeit-Muster-Test: Neben der Tonfolgen-Mustererkennung eine weitere vorsprachliche Grundlage für die Segmentierung des stetigen Flusses der Sprache bei der Spracherkennung.

Lesen sinnfreier Texte: Dieser Test gibt Aufschluss über die Lesestrategie bzw. über den Grad der Automatisierung.

Kurzzeit-Merkfähigkeit: Ist das Maß auch für die Fähigkeit zum Zwischenspeichern von Silben und Wörtern im Leseprozess.

Wahrnehmungs-Trennschärfe: Sie ist eine auf den Low-Level-Funktionen, insbesondere der zeitlichen Verarbeitung aufsetzende und für fehlerfreies Hören unerlässliche Fähigkeit des sicheren Unterscheidens ähnlich klingender Laute, insbesondere kritischer Konsonanten.

Visuelles Buchstabieren: Dies gibt Aufschluss darüber, ob Wörter visuell oder auditiv abgespeichert wurden.

Zu jedem festgestellten Ergebnis bietet das Warnke®-Verfahren eine konkrete und maßgeschneiderte Trainingsmöglichkeit. Die Wirksamkeit des Warnke®-Verfahrens wurde u. a. durch Studien der Medizinischen Hochschule Hannover wiederholt wissenschaftlich nachgewiesen.